Ein staatliches Startkapital von bis zu 20.000 Euro für alle 18-Jährigen in Deutschland - das schlägt der Ostbeauftragte Schneider vor. Finanziert werden solle dies durch eine höhere Erbschaftssteuer.

  • CosmoNova@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    3
    arrow-down
    2
    ·
    1 year ago

    Die Mitte der Gesellschaft wird derzeit von der Erbschaftssteuer kaum bis garnicht getroffen. Die Freibeträge sind derart hoch, dass du schon wohlhabend sein musst, damit dich das tangiert.

    Ich weiß dass das gerne so propagiert wird, stimmt aber leider vorne und hinten nicht. Die Erbschaftssteuer ist ziemlich genau so aufgebaut, dass die Mittelschicht am meisten zahlt und die allerreichsten so gut wie nichts. In wirklichkeit ist die Erbschaftsteuer und Immobilienpreise so hoch, dass die ganzen Immobilien bei Großkonzernen landen, weshalb Deutschland Europaweit Spitzenreiter der Mieter ist. Langfristig ist diese Generationsübergreifende Enteignung eine Katastrophe, deren Auswirkungen immer deutlicher werden wenn wir sehen, wie großangelegte Verhandlungen zum Wohnungsbau mit der Bundesregierung komplett ins Wasser fallen. Denn die Developer und Großvermieter lieben den Status quo. Höhere Erbschaftssteuer für die Mitte heißt höhere Mietpreise für alle.

    • GregorZ@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      1 year ago

      Im Schnitt wurden in den letzten Jahren Vermögen in Höhe von 85.000 Euro vererbt.

      Der Freibetrag beträgt für Ehegatten bereits 500.000 zuzüglich 256.000 Euro Versorgungsfreibetrag.

      Für Kinder sind es noch 400.000 zuzüglich Versorgungsfreibetrag.

      Bei diesen Summen reden wir nicht von Oma klein Eigenheim.

      Daher hinterfrage ich die These, dass die Erbschaftssteuer die Mittelschicht trifft.

      • Killing_Spark@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        3
        ·
        edit-2
        1 year ago

        Du hast hier insofern einen Punkt als dass es nicht die klassische Mittelschicht trifft sondern nur das obere Ende die es geschafft hat deutlich überdurschnittlich Vermögen anzuhäufen. Also die Leute die als “Leistungsträger” bzw als das große Vorbild der Mittelschicht dargestellt werden. Insofern fühlt sich der Rest der Mittelschicht eben auch bedroht weil sie gerne diesen Status erreichen würde und es als realistische Zukunft für sich selbst einschätzt (ob sie tatsächlich so realistisch ist sei mal dahin gestellt).

        Was aber auch stimmt, und was man nicht vergessen sollte: Die kapitalistische Klasse ist davon zu großen Teilen auch nicht betroffen. Betriebe können Steuerfrei vererbt werden oder mit einem deutlichen Steuerabschlag je nach dem welchen Weg man genau wählt.

        Insofern habt ihr beide Recht, es trifft in aller Regel Arbeiter, auch wenn es nur die wohlhabendsten der Arbeiter trifft.