Das fand ich schon immer komisch. Wenn z.B. ein Bayernfan sagt, dass er die Bayernspiele aktuell nicht guckt, weil es gerade schlecht läuft wird er sofort von allen Seitenblöd angemacht und als typischer Erfolgsfan abgestempelt, was natürlich auch der Fall wäre.
Aber bei der Nationalmannschaft habe ich das Gefühl, dass es das Normalste der Welt ist, wenn gesagt wird, dass man dir Spiele aktuell nicht guckt, weil die Mannschaft zu schlecht ist oder weil man sich mit dieser nicht identifizieren könne.
Man sagt doch immer, dass echte Fans die Mannschaft immer unterstützen. Egal, ob in guten oder schlechten Zeiten. Deswegen verstehe ich nicht, warum es so akzeptiert ist als “eigentlicher Fan” so über die deutsche Mannschaft herzuziehen.
Mal als kleiner Vergleich. Bin jetzt um die 30.
Mit 1,5 stand ich bzw hat mein Vater im Bökelberg mit mir gestanden und seitdem eigentlich jede Woche, wenn nichts großes dazwischenkam.
Das ging bei der Nationalmannschaft schonmal nicht, da gab’s halt nur die Übertragungen. Aber da bin ich ja auch in den Genuss gekommen 98-2014 jedes Turnier eigentlich um den Finaleinzug gezittert zu haben und selbst der hinterletzte Bayernhasser hat Schweinsteiger 2014 dann auch frenetisch abgefeiert.
Hab mich also auf jeden Fall auch mit der NM identifiziert und mir eigentlich jedes Turnierspiel angeschaut. Und dann kam der DFB bzw Bierhoff und hat halt DFB Dinge getan. Wenn man knapp 16 Jahre mit ner Mannschaft mitgefiebert und mitgewachsen ist und dann alles durch absurdes Marketing zerstört wird und die Leistungen ausbleiben, wofür soll ich denn dann noch mitfiebern.
Und es is ja nicht so als hätten wir aktuell keine ziemlich guten Spieler. Aber die Länderspielpausen nerven mich nur noch, die letzten Turniere konnte man in die Tonne treten, der DFB an sich is ja sowieso nochmal n ganz anderes Thema. Weiß nicht. Bei Nationalmannschaften kommen die Emotionen ja nunmal auch über die Turnierverläufe. Kann mir ja keiner erzählen für n Freundschaftsspiel angezündet zu sein.