Das fand ich schon immer komisch. Wenn z.B. ein Bayernfan sagt, dass er die Bayernspiele aktuell nicht guckt, weil es gerade schlecht läuft wird er sofort von allen Seitenblöd angemacht und als typischer Erfolgsfan abgestempelt, was natürlich auch der Fall wäre.
Aber bei der Nationalmannschaft habe ich das Gefühl, dass es das Normalste der Welt ist, wenn gesagt wird, dass man dir Spiele aktuell nicht guckt, weil die Mannschaft zu schlecht ist oder weil man sich mit dieser nicht identifizieren könne.
Man sagt doch immer, dass echte Fans die Mannschaft immer unterstützen. Egal, ob in guten oder schlechten Zeiten. Deswegen verstehe ich nicht, warum es so akzeptiert ist als “eigentlicher Fan” so über die deutsche Mannschaft herzuziehen.
Ich würde sagen, dass ich seit 1990 etwa 95% aller Spiele der Nationalelf geschaut habe. Eigentlich jedes Spiel, wenn es möglich war.
In dieser gesamten Zeit würde ich sagen, war die Stimmung meistens negativ. Das fing schon nach der WM 90 an, als es mit Berti teils schon recht rumpelig anfing und ich könnte jetzt zweitausend Wörter über die jüngere Geschichte der Nationalelf schreiben, aber das spar ich mir lieber. Was ich damit eigentlich sagen will, dass Meckern absolut Tradition hat und de facto zum Dasein des Nationalelf-Fans gehört.