:(
Und die Frage ist:
Haben wir als Gesellschaft und haben wir als Öffentlichkeit, die über Sport spricht, aus dem Suizid von Robert Enke nachhaltig gelernt oder sind wir doch nach kurzer Zeit des Innehaltens zurück zur Tagesordnung übergegangen?
Leider ist die Message im Fußball immer noch nicht angekommen. Auch bei den Fans nicht. In der einen Sekunde bekundet man Solidarität, in der nächsten werden 20-jährige Spieler aufgrund einer schlechten Leistung in den sozialen Netzwerken fertig gemacht.
Oft weiß man nicht, was hinter einem Leistungstief steckt und durch welche tiefen Täler ein Spieler vielleicht gerade persönlich wandelt. Ich kenne es auch von mir selbst. Der Fußball macht uns emotional und es ist nicht immer leicht, die Menschen hinter dem Sport zu sehen. Aber am Ende des Tages gibt es so viel, das wichtiger ist.
Fußball mag unser Leben sein, aber ohne Leben gibt es auch keinen Fußball mehr. Wir alle sind gut beraten, uns die Fälle Enke, Rafati oder in jüngerer Vergangenheit Dele Alli (bei dem es zum Glück nicht zu einem Suizidversuch kam) gelegentlich vor Augen zu führen, wenn wir mal wieder über die Leistungen unserer Spieler fluchen. Denn in gewisser Weise tragen wir alle zu dem immensen psychologischen Druck bei, der auf ihnen lastet.
Und wer denkt an den armen Zugführer?